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Allgemeine Verlegehinweise Pflaster
Ungebundene Tragschicht
Das Fugenmaterial muss vollständig eingefegt werden und darf nicht in das Bettungsmaterial einrieseln.
Abrütteln
Vor dem Abrütteln muss das überschüssige Fugenmaterial vollstän- dig entfernt werden. Farbiges Pflaster und Pflaster mit besonderer Oberflächengestaltung darf nur im trockenen Zustand unter Verwendung einer Platten-Gleit-Vorrichtung abgerüttelt werden. Unverfugte Pflasterflächen dürfen nicht abgerüttelt werden, einge- schlämmte Pflasterflächen erst nach ausreichendem Abtrocknen von Bettung und Unterlage. Je nach Steindicke werden unterschied- liche Flächenrüttler eingesetzt:
Stein-Nenndicke von 60 mm = Flächenrüttler mit einem Betriebsge- wicht von ca. 130 kg und einer Zentrifugalkraft von 18 bis ca. 20 kN; Stein-Nenndicke 80 und 100 mm = Flächenrüttler mit einem Be- triebsgewicht von 170-200 kg und einer Zentrifugalkraft von mind. 20-30 kN
Hinweise zum Cobblestone
Beim Rumpelpflaster kann es durch den künstlichen Alterungspro- zess zu größeren Kantenabplatzungen kommen. Daher sind bis zu ca. 3 % der Steine nur für die Verwendung als Pass-Stein geeignet. Bei größeren Formaten kann es auf aufgrund der Geometrie zu einem um zusätzlich 2 - 3 % erhöhten Anteil an Kantenabplatzun- gen kommen. Bei Rumpelpfaster ist es ganz besonders wichtig,
die Oberfläche vor dem Abrütteln gründlich zu reinigen, da der anhaftende Rumpelstaub auf der fertigen Fläche Verunreinigungen hinterlässt, die sich nur schwer entfernen lassen.
Weitere Hinweise
Bei Pflastersteinen bis zu einer Steindicke von 120 mm ist auf eine ausreichende Fugenbreite von 35 mm zu achten. Diese ist auch bei einer maschinellen Verlegung sicherzustellen. Sollte es zu einer sogenannten Knirschverlegung der Steine kommen, kann dieses zu Kantenabplatzungen und anderen Defekten am Pflasterstein führen. Die an den Steinen teilweise befindlichen Abstandshalter dienen
als Verlegehilfe, sind jedoch für die Sicherstellung der Fugenbreite nicht geeignet. Bei der Planung einer Pflasterfläche sollten Sie
die Verlegefläche, wenn möglich, auf das Rastermaß (Steinbreite zuzüglich Fugenbreite) ausrichten, um unnötige Schneidearbeiten zu vermeiden.
Sollte die Anfertigung von Pass-Steinen unumgänglich sein, vermei- den Sie sehr spitz zulaufende Pass-Steine mit einem Winkel unter 45°, da diese meist schon beim Abrütteln brechen. Zudem darf die kürzeste Länge von Pass-Steinen nicht kleiner sein, als die Hälfte der größten Kantenlänge der Ausgangssteine.
Die Standfestigkeit von Pflasterflächen hängt von der Beschaf- fenheit der ungebundenen Tragschicht ab. Die Tragschicht muss tragfähig, verformungsbeständig und ausreichend wasserdurchläs- sig sein. Für die Befestigung von stark belasteten Verkehrsflächen ist erfahrungsgemäß eine Tragschicht-Stärke von ca. 30-40 cm erforderlich, bei Flächen im privaten Umfeld genügt eine Stärke von ca. 20 cm.
Die Tragschicht wird überwiegend aus ungebundenen Gesteins- körnungen (Schotter, Kies) hergestellt. Bevor es jedoch soweit ist, muss die ungebundene Tragschicht auf den vorher verdichteten Untergrund (Erdreich) aufgebracht werden. Diese Schicht dient gleichzeitig als Frostschutzschicht.
Bettung
Im verdichteten Zustand sollte ein leichtes Gefälle von 2 - 2,5 % eingeplant werden. Auf dem verdichteten Unterbau wird das so genannte Pflasterbett am besten in einem kornabgestuften Sand- Splitt-Gemisch 0/5 mm aufgebracht. Die Dicke des Pflasterbettes sollte im verdichteten Zustand 3-5 cm betragen.
Prüfung der angelieferten Ware
Vor dem Einbau ist die erfolgte Lieferung auf Qualität und Mengen- übereinstimmung zwischen Bestellung und Lieferung genauestens zu überprüfen. Nach erfolgtem Einbau können Reklamationen nicht mehr anerkannt werden.
Verlegung
Vor Beginn der Arbeiten empfehlen wir die genaue Pflasterbreite und Pflastertiefe durch Auslegen einiger Steinreihen zu ermitteln. Die angeformten Abstandhalter geben nicht das Maß der Fugen- breite vor. Die Steine sollten keinesfalls knirsch verlegt werden,
um Kantenabplatzungen zu vermeiden. Beim Verlegen der Steine ist grundsätzlich ein Fugenabstand von 3 - 5 mm einzuhalten. Der fluchtgerechte Verlauf der Steinreihen sollte regelmäßig mit einer Schnur oder Richtlatte kontrolliert und korrigiert werden. Die Steine sollten aus verschiedenen Paketen bzw. Lagen genommen werden, um unerwünschte Farbkonzentrationen zu vermeiden.
Verfugen
Die verlegte Fläche ist nur dann voll funktionstüchtig, wenn die Steinfuge ordnungsgemäß angelegt und mit dem empfohlenen Fugenmaterial vollständig verfüllt wird. Das Einbringen des Fugen- materials durch Einfegen und/oder Einschlämmen erfolgt kontinu- ierlich mit dem Fortschreiten der Verlegearbeiten. Das Verfugen der Steine sollte mit einem filterstabilen Mineralstoffgemisch erfolgen.
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Technische
Information







































































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