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Produkt- und Verlegeinformationen zu Keramikplatten 2 cm
Allgemeine Informationen
· Feinsteinzeug-Bodenplatten werden aus fein aufbereiteten natürlichen Ton-Rohstoffen produziert, trockengepresst und dicht gebrannt (geringe Wasseraufnahme < 0,5%)
· Vorteile: frost- und witterungsbeständig, farb- und lichtecht, rutschsicher und abrieb-beständig, säure- und laugenbeständig, pflegeleicht (einfache Reinigung mit Wasser und Schrubber/Bürs- te; sofern erforderlich, Wasser mit FSTZ-Außenreiniger)
· Empfehlung zur Vermeidung von Plattenverschiebungen: seitliche freie Flächenabschlüsse mit Profilleisten, Randsteinen oder Palisa- den begrenzen
· beim Flächenanschluss an feste Bauteile (Hauswände, Mauern etc.) eine ausreichende Bewegungsfuge von ca. 8-10mm berück- sichtigen
· Platten-Zuschnitt z.B. mit Fliesenschneider, Winkelschleifer oder Nassschneidemaschine
· aufgrund der glasierten Oberfläche sind keine Imprägnierungen und Versiegelungen möglich
Vorbereitung einer ungebundenen Tragschicht
für begehbare Flächen (Nutzungsklasse N1 ohne PKW-Befahrung)
· eine ca. 25-45 cm Bodenschicht ausheben; die Aushubhöhe ist abhängig von örtlichen Gegebenheiten und bautechnischen Anforderungen
· die Aushubfläche mit einer kapillarbrechenden Trag- und Frostschutzschicht (drainagefähige Gesteins-körnung) lagenweise verfüllen und maschinell verdichten; Mindest-Einbaudicke im verdichteten Zustand 15-20 cm
Vorbereitung einer gebundenen Tragschicht
für begehbare Flächen (N1) und befahrbare Flächen (Nutzungsklasse N2 / PKW bis 3,5 to.)
· Untergrund-Voraussetzungen Betondecke
- muss DIN 1045 entsprechen und mindestens 6 Monate alt sein
- muss fest, rissfrei und tragfähig sein; Ausbrüche mit
Reparaturmörtel füllen
- muss zu allen Seiten vor eindringender Feuchtigkeit durch
Abdichtung mit einer Dichtungsschlämme oder Schnellbauab- dichtung geschützt werden; Dehnungsfugen mit Dichtband und Dichtecken überarbeiten
· mit Dichtungsbahnen auf Bitumen- oder Kunststoffbasis abdichten
· die Dichtungsbahn gegen mechanische Beschädigungen mit
Schutzvlies oder Bautenschutzmatte schützen
· auf abgedichteter Fläche eine Drainagebahn verlegen; anfallendes
Wasser über ein Rinnen- oder Drainagesystem abführen
Vorbereitung eines Altbelags als Tragschicht
· der Altbelag (Fliesen, Naturstein- oder Betonplatten) muss fest, tragfähig, sauber und planeben sein; gegebenenfalls die Ebenflä- chigkeit mit einer Ausgleichsspachtelung herstellen
· die Altbelag-Fläche mit Dichtungsbahnen auf Bitumen- oder Kunststoffbasis abdichten
· die Dichtungsbahn gegen mechanische Beschädigungen mit Schutzvlies oder Bautenschutzmatte schützen
Vor und zur Verlegung beachten
· die Platten auf Maßhaltigkeit, Beschädigungen, Chargenidentität und grenzwertige Schwankungen prüfen; verlegte Platten sind von Beanstandungen ausgeschlossen
· aufgrund produktionstechnisch unvermeidbarer Farb- und Tex- turschwankungen gemischt aus verschiedenen Paketen/Paletten verlegen, damit ein plattentypisches Gesamtbild entsteht
· damit Restfeuchtigkeit aus der Unterkonstruktion austrocknen kann, Spannungen (die durch Temperaturunterschiede entstehen) in der Konstruktion kompensiert werden und zulässige Maßto- leranzen ausgeglichen werden, ist eine Fugenbreite von ≥ 3mm erforderlich
· bei Tragschicht, Bettung und Plattenfläche ist ein Gefälle von ≥ 2 % erforderlich
Plattenverlegung in Splitt, Kies oder Brechsand
Bauweise: ungebundene Verlegung auf ungebundener Tragschicht
· eine ca. 3-5cm starke Bettungsschicht aus Splitt, Kies oder Brechsand eben abziehen
· auf der Bettungsschicht die Platten fluchtrecht verlegen
· zur Gewährleistung gleichmäßiger Fugen und zur Sicherung der
Platten gegen seitliches Verschieben sollten Fugenkreuze oder
Plattenlager verwendet werden
· die Platten mit einem Gummihammer höhengerecht einklopfen
und korrigieren
· die Fugen offen lassen oder mit Feinsplitt verfüllen
Plattenverlegung in Drainagemörtel
Bauweise: gebundene Verlegung auf gebundener Tragschicht
· einen werkseitigen Drainagemörtel (sog. Monomörtel oder Einkornmörtel) nach Herstellerangaben aufbereiten und zur Verle- gung im Verbund als Bettungsschicht einbringen und abziehen (in verdichtetem Zustand mindestens 50 mm stark)
· die Plattenrückseite vollflächig mit einer Kontaktschicht (z.B. Keramik-Flexkleber) einstreichen oder abspachteln
· anschließend die Platte in die frische Mörtelbettung legen, mit einem Gummihammer einklopfen und korrigieren (hohlraumfreie Verlegung im Buttering-Floating-Verfahren)

















































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